Reaktionen in Presse und Social Media
»DIE FANTASIE ENTFESSELN«
In ihrem Essay fordert Kuratorin
Adrienne Goehler einen Fonds für
die Kooperation von Wissenschaft
und Kunst, damit das Leben
der Menschen nachhaltiger wird
FÄN FOR
SUSTAINABLE
TRANSFORMATION
Facts are not enough
In addition we crucially need
New forms of visionary creativity
Art to imagine and dream the impossible
To ask unthinkable questions, re-think society
To overcome dread and fear about the end of time
To embrace a new life beyond luxury & waste
To stir up compassion and responsibility
To make real our interdependence
With all fellow beings now
And those to come
When everything connects
Knowledge too needs to connect
Holistic practice not disciplinary division
No either-or of mind or matter, science or art
Systemic change needs knowledge practices to suit
Practices that can connect invisible processes
Accompany actions to dispersed effects
In envisioned somewhere, sometime
Thus reach the systemic heart
Of pressing problems
SUSTAINABLE CHANGE
CENTRALLY NEEDS
THE FÄN
Barbara Adam
15 November 2021
Artikel in der taz: Ressourcen für eine Zukunftskunst. Bei den Koalitionsverhandlungen wird gegenwärtig über einen "Fonds Ästhetik und Nachhaltigkeit" diskutiert. Das ambitionierte Vorhaben soll Kunst, Wissenschaft und Klimaneutralität zusammenbringen.
Interview mit SPIEGEL Kultur: "Den Grünen würde es gut stehen, sich dafür starkzumachen". Die Idee der Kulturexpertin Adrienne Goehler, einen Fonds Ästhetik und Nachhaltigkeit zu gründen, schaffte es ins Wahlprogramm der Grünen - worum geht es ihr?
Interview mit Adrienne Goehler im nd: "Die gesamte Förderlogik ist ungefiltert kapitalistisch, wir müssen sie umbauen". Der "Fonds Ästhetik und Nachhaltigkeit" will Kunst, Wissenschaft und Klimagerechtigkeit zusammenbringen.
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1158225.kultur-foerdern-die-gesamte-foerderlogik-ist-ungefiltert-kapitalistisch-wir-muessen-sie-umbauen.html
Der FÄN in der neuen Stellungnahme von SDSN Germany zu den Hebeln der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (auf Seite 5)
Die Veranstaltung "Auf dem Weg zu einem Fonds für Ästhetik und Nachhaltigkeit (FÄN)" mit Adrienne Goehler, Manuel Rivera sowie den Referent*innen Christa Liedtke, Franziska Pierwoss, Tobias Rausch und Benjamin Foerster-Baldenius vom 14. Oktober kann unter folgendem Link nachgeschaut werden:
https://www.youtube.com/watch?v=HbO0e88pTIg
Adrienne Goehlers Präsentation im Rahmen der FÄN-Auftakt-Veranstaltung
TUTZINGER MANIFEST reloaded:
Der Fonds Ästhetik und Nachhaltigkeit | FÄN
Das TUTZINGER MANIFEST (2001)
fordert die lokale, nationale und internationale Nachhaltigkeitspolitik auf, sich mehr als bisher den gesellschaftlichen Entwicklungspotenzialen von Kultur, Ästhetik und Kunst zu öffnen. Denn der Erfolg des Jahrhundertprojektes Nachhaltigkeit dürfte entscheidend davon abhängen, ob und wie weit es künftig gelingt, neben naturwissenschaftlichen, sozial- und wirtschaftspolitischen Konzepten auch kulturell-ästhetische Gestaltungskompetenzen substanziell in die Umsetzungsstrategien einzubeziehen.
https://www.kulturagenda2030.de/blog
Der FÄN in Theater der Zeit im "transformer"-Heft (Arbeitsbuch 2021 / Heft 7/8) zu Digitalität Inklusion Nachhaltigkeit
Pressemitteilung
09 | 08 | 21
124 Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft und dem Dazwischen unterstützen die Idee eines Fonds Ästhetik und Nachhaltigkeit
Bündnis 90 / Die GRÜNEN greifen die außerparlamentarische Initiative im Wahlprogramm auf
Die Lage: Das Nachdenken über die Veränderung unserer Lebensgrundlagen durch die dramatische Erwärmung des Klimas kann nicht folgenlos bleiben. Wir haben keine Zeit mehr für ein bloßes Nebeneinander von Wissen und Handeln. Wir haben keine Zeit mehr, die Frage, ob die Kunst die ökologische Krise in ihre Rea- lität mit aufnimmt, lediglich zu stellen. Es ist Zeit, sie zu beantworten – durch neue Formen des künstlerisch-wissenschaftlichen Kooperierens und Eingreifens.
Ein Fonds Ästhetik und Nachhaltigkeit | FÄN
Die Gesellschaft muss ihr Lebensgefühl neu artikulieren und verändern, um Nachhaltigkeit zu gestalten. Von den Künsten und Wissenschaften kann sie das Denken in Übergängen, Provisorien, Modellen und Projekten lernen; beide Sphären teilen die Lust daran, sich mit Bekanntem nicht zu begnügen und den Widerspruch zu suchen. Eine gesellschaftliche Praxis die beide integriert, kann sehr allgemein einen individuellen Veränderungswillen adressieren, der sich mit anderen verbindet, um neue Fragen, Lösungen, Wege zu erproben, zu verknüpfen und zu verwerfen. Es geht um Bewahren und Vergegenwärtigen, um die bewusste Gestaltung des Lebens, um die aktive Beschäftigung des Menschen mit seiner eigenen und der ihn umgebenden Natur.
Wir brauchen andere, nachhaltigere, übergreifende Finanzierungsformen, um das Potential von Kunst, Kultur und Wissenschaft auszuschöpfen, die Gesellschaft mit neuen Ideen voranzubringen. "Die Wissenschaft im Zeitalter ihrer Refinanzierbarkeit" (Uta von Winterfeld) und die Universitäten mit ihren aktuellen Drittmittelstrukturen und beschleunigten Studiengängen geben dafür weder den Raum noch den Horizont. Forschungsstipendien in der Kunst sind immer noch äußerst rar, schlecht finanziert und meist limitiert auf drei Monate (Corona-Zeit: sechs Monate); in der Wissenschaft formuliert man in dieser Zeit gerade einmal die Fragestellung für ein dreijähriges Forschungsvorhaben. Daher treffen sich Kunst, Wissenschaft wegen ihrer unterschiedlichen Zeithorizonte praktisch nie als gleichberechtigt Forschende.
Ziel des FÄN ist
__ die bloße Segmentförderung und entsprechende Versäulung des Wissens zu überwinden;
__ das Zusammenwirken zwischen dem Bewegungswissen von Nachhaltigkeits-Initiativen
und wissenschaftichen wie künstlerischen Ansätzen und
__ Künstler:innen und Wissenschaftler:innen Zeit für gemeinsames multidisziplinäres
Forschen und Erfinden zu ermöglichen
Künstlerische Praxis nach Corona
Die Corona-Krise verändert bereits jetzt künstlerische Praktiken und Formate, Finanzierungsnotwendigkeiten und Existenzen. Dies wird sich fortsetzen. Künstler:innen und die Künste werden dabei aller gesellschaftlichen Legitimität und Sichtbarkeit bedürfen. Dazu kann der FÄN beitragen, indem er die Erfahrungen von Wissenschaften, Künsten und gesellschaftspolitischen Bewegungen zusammenbringt, damit sie sich gegenseitig verstärken und in die Breite der Gesellschaft hineinwirken.
Wir brauchen ein Mit- und kein Nebeneinander der unterschiedlichen Wissensformen. Und eine offene Debatte darüber, ob sich ein Hochpreisland wie das unsere, das arm an Bodenschätzen und reich nur an der Ressource Kreativität ist, es sich leisten kann, bei der Jahrhundertaufgabe der Nachhaltigkeit auf das Können und Vermögen der Künstler:innen zu verzichten bzw. sie überwiegend am oder unter dem Existenzminimum zu halten.
Der Chor aus bisher 124 Stimmen zur Unterstützung eines Fonds Ästhetik und Nachhaltigkeit | FÄN ist eine Mischung unterschiedlicher Zugänge, Disziplinen, Herkünfte, Verortungen und geografischer Verteilung über die Bundesrepublik. Die Stimmen lesen sich als vielstimmiges Plädoyer für eine Neubestimmung oder zumindest doch Neubewertung künstlerischen und wissenschaftlichen Forschens, um Kräfte für die notwendige ökologische Transformation zu sammeln und freizusetzen. Im Hinblick auf die angestrebte bundespolitische Insti- tutionalisierung des FÄN als Förderinstrument und Lernplattform ist dem Chor ist eine kleine Sensation gelungen: Der FÄN steht seit dem 13.6.21 im Wahlprogramm von Bündnis 90 / Die Grünen:
Der Kulturbetrieb und die Künste können eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Klimakrise spielen. Es gibt viele Initiativen und Akteur*innen, die mit großem Einsatz versuchen, ressourcenschonender zu arbeiten und den Kulturbetrieb ökologisch auszurichten. Dieses Engagement werden wir durch eine zentrale Beratungsstelle, dem Green Culture Desk, unterstützen und einen Green Culture Fonds als Förderinstrument einrichten. Künstler*innen geben außerdem wichtige Impulse für die nachhaltige Transformation. Wir wollen im Sinne eines Fonds für Ästhetik und Nachhaltigkeit (FÄN) ein Instrument zur ressortübergreifenden, transdisziplinären Förderung schaffen, das den Aufbau von langfristigen Strukturen ermöglicht sowie freie Experimentier- und Handlungsräume schafft. Damit sind auch hybride Modelle der Kooperation zwischen Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Akteur*innen der Zivilgesellschaft gemeint.
Art and Science and the New European Bauhaus
Schluss mit "Höher, schnell, weiter!"
Fonds Ästhetik und Nachhaltigkeit – Interview bei nachtkritik.de mit Adrienne Goehler und Manuel Rivera zu ihrem Entwurf eines Förderinstruments, das Kunst und Wissenschaft verbindet
https://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=19945:fonds-aesthetik-und-nachhaltigkeit-interview-mit-adrienne-goehler-und-manuel-rivera-zu-ihrem-entwurf-eines-foerderinstruments-das-kunst-und-wissenschaft-verbindet&catid=53&Itemid=83
https://taz.de/Kultur-in-Deutschland.../!5779150&s=jagoda/
Dagegen schlage ich als wichtiges Gegenmittel vor: Einen Fonds für Ästhetik und Nachhaltigkeit | FÄN, der sich gegen die Schnelltaste der Projektförderung zugunsten von längerfristigen Vorhaben ausspricht und für die nötige umfassende Transformation die Zusammenarbeit mit Wissenschaften und Bewegungswissen begünstigt. Ein gewaltiger Chor von bisher 121 Stimmen unterstützen die Forderung mit ihrer Stimme.
30 | 06 | 2021
Letztes Ausstellungswochenende und weitere Veranstaltungen
Cohabitation – Ein Manifest für Solidarität von Tieren und Menschen im Stadtraum
An diesem Sonntag, 4. Juli 2021, endet unsere Ausstellung "Cohabitation" im silent green in Berlin. Einen Tag zuvor findet am 3. Juli, um 16 Uhr dort die Abschlussveranstaltung statt, bei der wir mit dem Architekten Theo Deutinger, der Stadtplanerin Charlotte Kaulen sowie mit dem Künstler*innenkollektiv Animali Domestici ihre Arbeiten "Pet-City" und "Bangkok Opportunistic Ecologies" diskutieren werden. (Ticket hier buchen)
Mit dem Projekt "Cohabitation" haben wir das Ziel formuliert, durch das Einbeziehen von nicht-menschlichen Akteuren den Nachhaltigkeitsdiskurs in Architektur und Städtebau als Teil der emanzipatorischen Bewegung neu zu fundieren. Es geht darum, die anstehende Transformation nicht nur aus der Perspektive technischer Lösungen anzugehen, sondern zunächst neue Ausdrucksweisen für die Vielfalt und den Reichtum unseres Verhältnisses zur Umwelt zu finden, ohne die die Stadt nicht neu gedacht werden kann – im sozialen wie im ästhetischen Sinne.
Oder wie es der österreichische Philosoph Fahim Amir in seinem für das Projekt verfassten Manifest formuliert: "Es gilt, imaginativere Sprachen, treffendere Bilder und inspirierendere Modelle zu finden, die uns helfen, diese neue Welt, in der wir uns längst schon befinden, besser wahrnehmen und verstehen zu können. Künstlerische Strategien des Dokumentarischen und unterschiedlichste Taktiken der forscherischen Gestaltung haben sich schon daran gemacht."
In diesem Sinne verstehen wir "Cohabitation" als Auftakt zu einer langfristigen Beschäftigung, bei er es darum gehen wird, den Beitrag von Kultur, Kunst und Gestaltung zu einer ökologischen Transformation der Gesellschaft auszuloten. Diese Auseinandersetzung braucht einen langen Atem und entsprechende Strukturen, die Projekte nicht nur fördert, sondern vor allem vernetzt und langfristig ausrichtet. Denn erst so können die wichtigen Impulse von Projekten wie unseres aus ihrer Verinselung befreit werden, um im Verbund mit anderen Initiativen im gesellschaftlichen Maßstab Wirkung zu entfalten.
Aus diesem Grund unterstützen wir als Kurator*innen des Projekts "Cohabitation" die Einrichtung des Fonds Ästhetik und Nachhaltigkeit (FÄN), wie er von der Kuratorin Adrienne Goehler und einer eindrucksvollen Vielfalt an Vertreter*innen aus Kultur, Wissenschaft und Zivilgesellschaft verfochten wird. Wir brauchen dauerhaft ein solches Förderinstrument, das neue Formen und Konstellationen der Wissensproduktion ermöglicht, wie wir sie mit unserem Projekt im Kleinen versucht haben zu initiieren. Mehr Informationen zur Initiative für einen Fonds Ästhetik und Nachhaltigkeit (FÄN) finden Sie hier.
Christian Hiller, Alexandra Nehmer, Anh-Linh Ngo und Peter Spillmann | Künstlerische Leitung des Projekts Cohabitation
Adrienne Goehler bei Facebook: https://www.facebook.com/adrienne.goehler.3
Fonds Ästhetik und Nachhaltgkeit I FÄN. Einmischen ermöglichen - Kultur und Nachhaltigkeit verbinden. Blogbeitrag von Matthias Tang, Leiter Presse und Kommunikation am IASS.
https://www.iass-potsdam.de/de/blog/2021/05/einmischen-ermoeglichen-kultur-und-nachhaltigkeit-verbinden